Operation Finale: Die Ergreifung und der Prozess von Adolf Eichmann

Die Ausstellungspräsentation in Potsdam

Die gemeinnützige Adolf Rosenberger gGmH und das Filmmuseum Potsdam präsentieren die Ausstellung Operation Finale: Die Ergreifung und der Prozess von Adolf Eichmann – HOW TO CATCH A NAZI in Potsdam. Die Sonder-Ausstellung ist vom 27.03.2025 bis zum 01.02.2026 im Filmmuseum Potsdam zu sehen.

Wir haben als Verein das Projektmanagement für die Ausstellungspräsentation in Potsdam übernommen. Hierbei haben wir u.a. die Konzeption und Adaption der Ausstellung an den neuen Ausstellungsort verantwortet und den Festakt zur feierlichen Eröffnungsveranstaltung in Anwesenheit des Schirmherrn Günther Jauch, des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Dr. Dietmar Woidke sowie des Botschafters des Staates Israel in Deutschland, S.E. Ron Prosor, vorbereitet und durchgeführt. Daneben verwalten wir u.a. die Finanzmittel des Ausstellungsprojektes, haben Schüler*innen der Oberstufe zu Peer-Guides ausgebildet, die wiederum Schüler*innen der 9. und 10. Klasse durch die Ausstellung führen und koordinieren die Adaption der Gestaltungselemente zur Bewerbung der Ausstellung und ihrer Vermittlungsformate.

Die Ausstellung „Operation Finale“ erzählt die Geschichte über einen untergetauchten Nazi-Verbrecher, eine Verfolgungsaktion sowie die spektakuläre Ergreifung und seine Entführung nach Israel, wo ihm schließlich der Prozess gemacht wurde: die Geschichte über Adolf Eichmann. Der ehemalige Obersturmbannführer der SS im Berliner Reichssicherheitshauptamt gilt als einer der berüchtigtsten Holocaust-Täter, der maßgeblich für die Deportation und Ermordung der Juden verantwortlich war. Der Gerichtsprozess gegen Eichmann im Jahr 1961 erregte großes internationales Aufsehen: Es war der erste große Prozess, mehr als fünfzehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, in dem Stimmen der Überlebenden in großer Zahl vor der Weltöffentlichkeit Zeugnis von den Verbrechen der Nazis ablegten und den Schmerz und das Leid der Opfer dokumentierten. Erst durch ihre Aussagen entwickelte sich ein weltweit tieferes und umfassenderes Verständnis des Holocaust.

Die Ausstellung wurde ursprünglich vom Maltz Museum (USA) in Zusammenarbeit mit einem ehemaligen Agenten des israelischen Auslandsgeheimdienstes und dem ANU, dem Museum des jüdischen Volkes, entwickelt und war von 2016 bis 2020 in den USA an verschiedenen Standorten zu sehen. Einem deutschen Publikum wurde sie erstmalig von November 2023 bis Anfang August 2024 im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst in München nach einer historisch-wissenschaftlichen Überarbeitung und inhaltlichen Erweiterungen präsentiert.

Kurzfilme, 70 Fotografien und 60 Exponate, darunter Landkarten und Dokumente, versetzen die Besuchenden direkt in die Szenerie Anfang der 1960er-Jahre. Sie erleben die Suche nach Adolf Eichmann aus der Perspektive der Agent*innen des israelischen Auslandsgeheimdienstes. Das mediale Interesse an diesem Fall war und ist groß. Rund 60 Spiel- und Dokumentarfilme sind in den vergangenen Jahrzehnten zum Thema entstanden. In Potsdam wird die Schau um eine interaktive Medienstation ergänzt, die Biografisches, die Verbrechen, die Ergreifung und den Prozess in Filmausschnitten dokumentiert und auf diese Weise weitere Perspektiven eröffnet.

Geschichte verstehen – Zukunft gestalten

Demokratie in Deutschland ist keine Selbstverständlichkeit. Deshalb ist besonders heute die Wissensvermittlung an junge Menschen über die Gräueltaten des nationalsozialistischen Unrechtsregimes entscheidender Bestandteil der Demokratiebildung. Insbesondere an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen setzen sich junge Menschen mit dieser Thematik auseinander. Dabei wird es für sie immer schwieriger, einen nahbaren emotionalen Zugang zu den Verbrechen des nationalsozialistischen Unrechtsregimes und den Menschen dahinter zu finden. Damit wir eine lebendige Erinnerungskultur bewahren und das Verblassen der Erinnerungen an diese Zeit verhindern können, bedarf es neuer, innovativer und nachhaltiger Formate, um junge Menschen aufzurütteln und anzusprechen.

Erinnerung als Mahnung

Die Besuchenden der Sonderausstellung werden angeregt, sich mit der Person Adolf Eichmanns und den Holocaust-Verbrechen näher zu beschäftigen. Darüber hinaus verweist die Ausstellung auf die Notwendigkeit der Strafverfolgung dieser Verbrechen nach 1945 und darauf, den Opfern damit Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Gerade vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Spannungen erinnert die Ausstellung daran, welche hohen und schützenswerte Güter Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind. Sie appelliert an die Besuchenden, sich auch im eigenen Alltag für Demokratiebildung einzusetzen.

Impressionen der Eröffnungsveranstaltung am 26.03.2025 im Filmmuseum Potsdam

Impressionen der Ausstellung

Die Ausstellungspräsentation in München

Vom 23.11.2023 bis 04.08.2023 war die Multimedia-Ausstellung im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst erstmalig für ein deutsches Publikum zu sehen. Wir als Verein haben das Projektmanagement für die Ausstellungspräsentation verantwortet. Zu unseren Aufgaben gehörte u.a. die Koordination und Steuerung der deutschen Ausstellungs-Adaption, die Koordination der Entwicklung und Ausarbeitung einer Sensibilisierungskampagne zur analogen und digitalen Bewerbung der Ausstellung, die Planung und Durchführung der feierlichen Eröffnungsveranstaltung am 23.11.2023 mit über 400 Gästen in der Hochschule für Musik und Theater in München, die Ausbildung und Betreuung von Peer-Guides und Peer-Coaches sowie die Verwaltung der Finanzmittel des Ausstellungsprojektes.

Impressionen zur Eröffnungsveranstaltung am 23.11.2023 in München

Impressionen der Ausstellung im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst

Copyright: Roy Hessing, SMÄK und Copyright: Alessandra Brunner Photography